Förderung der vorgeburtlichen Mutter-Kind-Beziehung

Was ist die Mutter-Kind-Bindungsanalyse?

Die Mutter-Kind-Bindungsanalyse ist eine Möglichkeit der Unterstützung für Mutter und Baby vor der Geburt. Diese Art der Schwangerschaftsbegleitung ermöglicht Mutter und ungeborenem Kind Kontakt zueinander aufzubauen, zu pflegen und so die Beziehung zu intensivieren. Die Schwangerschaft wird bewusster erlebt, die Loslösung durch die Geburt vorbereitet und die Bindung stärker.

Die Bindungsanalyse wurde Anfang der 1990er Jahre in Budapest durch die beiden Psychoanalytiker Jenö Raffai und György Hidas entwickelt. Raffai erkannte im Zuge seiner Arbeit den Einfluss der vorgeburtlichen Bindung zwischen Mutter und Kind für dessen Entwicklung.

In den zahlreichen Begleitungen von Schwangeren zeigte sich eine positive Wirkung auf die Schwangerschaft, die Geburt und die Entwicklung des Kindes.

Die Bindungsanalyse ist keine Psychotherapie im herkömmlichen Sinn. Sie ist eine Methode zur Prävention und hat ein großes Potential an positiven Wirkungen für Mutter und Kind.

Die Bindungsanalyse kann bei Kinderwunsch unterstützend wirken; Blockaden können gelöst und der mütterliche Körper für ein Baby vorbereitet werden.

Für wen?

Allgemein ist die Bindungsanalyse für alle schwangeren Frauen geeignet. Zudem besteht die Möglichkeit, dass auch Väter in den Prozess eingebunden werden.

Besonders empfehlenswert ist die Bindungsanalyse

  • nach schwierigen Erfahrungen in vorausgegangenen Schwangerschaften (durch z.B. eine schwere Geburt, Fehlgeburt, Frühgeburt oder Notkaiserschnitt)
  • bei künstlicher Befruchtung
  • in aktuell stressigen Lebenssituationen (Beziehungskonflikten, Tod eines Angehörigen, Schwangerschaftskonflikten, …)
  • bei Schwangerschaftskomplikationen oder Schwangerschaftsbeschwerden
  • bei Ängsten (z.B. die Geburt oder die Gesundheit des Kindes betreffend)
  • nach früheren Schwangerschaftsabbrüchen
  • als Vorbereitung für Mutter und Kind auf einen Kaiserschnitt

Die Bindungsanalyse kreiert einen Ort der Ruhe, an dem Sie Erfahrungen verarbeiten und seelisch integrieren können. Je freier die Mutter ist, desto freier kann das Kind auf die Welt kommen.

Mögliche positive Wirkungen einer Mutter-Kind-Bindungsanalyse

  • Pflege und Intensivierung der Bindung
  • Weniger Ängste vor der Geburt, Stärkung des Selbstvertrauens in sich und in seine Kräfte
  • Der Geburtsprozess wird von Mutter und Kind gemeinsam gemeistert die Mutter erlebt diesen meist als leichter und selbstbestimmt
  • Der Umgang der Mutter mit ihrem Baby ist intuitiver und sicherer
  • Das Baby nimmt bereits im Mutterleib wahr, dass es als eigenständiges Wesen gesehen, respektiert und geliebt wird
  • Erfahrungsgemäß verlaufen die Geburten natürlicher und kürzer, geburtshilfliche Eingriffe kommen seltener vor und die Wahrscheinlichkeit einer natürlichen Geburt steigt
  • Die Gefahr einer Frühgeburt oder einer postpartalen Depression sinkt
  • Beobachtungen haben gezeigt, dass Bindungsanalyse Babys untertags weniger schlafen, nachts dafür länger, weniger schreien, emotional stabiler, sozial kompetenter und aufmerksamer sind

Die Bindungsanalyse darf nicht als Allheilmittel angesehen werden und ersetzt keine Begleitung durch eine/n GynäkologIn und/oder Hebamme